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Editorial

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DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2007/3-4/1

Ulf Bischof


Immer seltener kommt man in ein kleines Museum oder Künstlerhaus, das noch frei von Absperrseilen oder Markierungen auf dem Fußboden die Atmosphäre vergangener Zeiten spürbar werden lässt. Man geht ganz dicht an ein Bild heran und könnte sich für einen Moment auf den Stuhl des Meisters setzen. Auch ertappt man sich bei dem Gedanken, dass hier eigentlich keiner merken würde, wenn der Pinsel auf der Staffelei oder die Brille auf dem Schreibpult plötzlich fehlte und freut sich gleichzeitig über das einem als Besucher entgegengebrachte Vertrauen: Dass es so ein Haus noch gibt!
Konservatorische Gründe zwingen zu Abstand. Versicherungen pochen auf Systeme, deren Alarmton sich die Aufsicht nur noch gemächlichen Schrittes nähert, so häufig überschreiten die Besucher die Sperrlinie. Was trotz ausgeklügelter Sicherungsanlagen nicht zu verhindern ist, wollte man nicht alle Kunst nur noch hinter Glas zeigen, sind Anschläge auf die ausgestellten Werke, vorsätzliche Beschädigungen. Der Täter will hier nicht unbemerkt entkommen, im Gegenteil. Ein Alptraum für jede Sammlung. Auch um Nachahmer nicht zu ermuntern, wird nicht viel über dieses Phänomen gesprochen. Peter Moritz Pickshaus hat sich mit der Materie beschäftigt und veranschaulicht ein ausgewähltes Tatmotiv.
Eine informative Lektüre auch unserer anderen Beiträge wünscht herzlichst Ihr

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