Skip to content

Gründung des "Instituts für Kunst und Recht IFKUR e. V." in Heidelberg

DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2006/6/7

Daniel-Philipp Häret


Die Auktionsergebnisse des internationalen Kunstmarktes künden von einer außerordentlichen Herbstsaison 2006, deren Rekordpreise neue Superlative im weltweiten Kunsthandel darstellen. Doch diesen Sensationspreisen gingen gerade in der jüngeren Gegenwart oftmals dramatische Rechtsstreite voraus, die vor allem die Eigentumsverhältnisse der Kunstwerke betrafen. So wurden im Januar 2006 nach mehrjährigen Prozessen in Österreich und den USA fünf Gemälde Gustav Klimts vom Österreichischen Staat zurück an die Erben von Ferdinand und Adele Bloch-Bauer in Kalifornien gegeben, welche nun in den leztten Monaten zu Höchstpreisen auf dem internationalen Kunstmarkt verkauft wurden. Auch die Versteigerung eines der bedeutendsten Werke des deutschen Expressionismus, Ernst Ludwig Kirchners "Berliner Straßenszene" von 1913, hat für großes Aufsehen gesorgt, ging ihr doch die weiterhin rechtlich und politisch hoch umstrittene Restitution des Gemäldes durch die Stadt Berlin voraus. Ebenfalls haben nicht hinreichend geklärte Eigentumsverhältnisse erst kürzlich dazu geführt, dass der "Absinth-Trinker" von Picasso aus der Sammlung von Andrew Lloyd Webber kurz vor der Auktion bei Christie's zurückgezogen wurde. So erfahren Restitutionsfragen gegenwärtig eine große mediale Aufmerksamkeit, obgleich sie nur einen kleinen Ausschnitt des Bereichs Kunst und Recht darstellen, der eine große Vielfalt juristischer Fragestellungen bietet.

Share


Export Citation