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Der Welfenschatz vor dem Supreme Court

DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2020/6/2

Christian J. Tams, Benedikt Lucas


Anfang Dezember befasste sich der US Supreme Court wieder einmal mit „Nazi-Grausamkeiten“ (so die Washington Post). Der Anlass: die mündliche Verhandlung im sog. Welfenschatz-Streit, einer der spektakulärsten Kunstrechtsstreitigkeiten der jüngeren Geschichte. Der Beitrag macht deutlich, dass dieser Streit in der Tat spektakulär ist: spektakulär wegen seines Gegenstandes (eines bedeutenden mittelalterlichen Kirchenschatzes), aber auch wegen der Rechtsfragen, die er aufwirft. Letztere stehen im Mittelpunkt des Beitrags. Dieser untersucht Grundsätze der Staatenimmunität und lenkt den Blick auf eine bisher wenig beachtete Immunitätsausnahme: die sog. Enteignungsausnahme des § 1605(a)(3) Foreign Sovereign Immunities Act (FSIA), deren Auslegung nicht nur das Welfenschatz-Verfahren, sondern die zukünftige Debatte über Raubkunst und ihre Restitution prägen könnte.



“Nazi atrocities … occupy the Supreme Court’s attention”: a Washington Post’s headline of 8 December 2020 reflects general interest in a spectacular art litigation case, the Welfenschatz dispute. This short note highlights why the Welfenschatz dispute indeed is spectacular. It is not a case report, as the Supreme Court has yet to render judgment. However, the note situates the case introduces the key legal issues raised by it (namely questions of State immunity) and identifies takeaways from the Supreme Court’s oral hearing.


Christian J. Tams 1

Benedikt Lucas 2

1 Christian J. Tams ist Professor für internationales Recht an der Universität Glasgow und Mitglied von Matrix Chambers, London.

2 Benedikt Lucas ist Rechtsreferendar am LG Aachen.

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