- Volume 24 (2022)
- Vol. 24 (2022)
- >
- Issue 2
- No. 2
- >
- Pages 54 - 59
- pp. 54 - 59
Internationales Kunstrecht: Auflösungserscheinungen des klassischen IPR
DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2022/2/2
Das Kunstrecht hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten gerade auch in seinen internationalen Bezügen als eigenständiges Fach etabliert. Der Kunsthandel greift hier zwar auf die klassischen Regeln des Internationalen Privat- und Verfahrensrechts zurück, was vor allem das Vertragsrecht angeht. Es lässt sich aber in der letzten Zeit beobachten, dass Sonderregeln, insbesondere solche mit politischem Hintergrund, das allgemeine Kollisionsrecht nahezu vollständig verdrängen. Die Restitution von Nazi-Raubgut, aber auch die Rückgabe von Kolonialgütern erfolgt in einem nahezu rechtsfreien Raum, so z. B., wenn im französischen Recht der böse Glaube des Erwerbers unwiderlegbar vermutet wird und dies ohne jeden Bezug zu den üblichen Regeln des Zivilrechts.