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Daniel Düsentrieb vs. Panzerknacker

Kulturgüterschutz durch Technologien - Prävention und Rückführung

DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2012/3-4/5

Andrea F. G. Raschèr, Joël Stillhart


Es vergeht kein Tag, an dem nicht Kulturgüter gestohlen, geraubt oder geschmuggelt werden. Aufgrund der großen Nachfrage und des Kunstbooms explodieren nicht nur die Preise auf dem Kunstmarkt, sondern auch der illegale Handel nimmt zu und organisiert sich in einem parallelen Markt, der für den legalen Handel immer mehr zur Bedrohung wird. Die Folgen sind Diebstahl, Raub, Erpressung, Geldwäscherei, Schmuggel sowie Plünderung und Zerstörung archäologischer Stätten – dazu der Verlust von ethnologischen oder kultischen Objekten von Stammesgemeinschaften. Kulturgüterdiebstahl und die Plünderung der an Kulturgütern reichen Länder durch systematische Raubgrabungen stellen heute ein sehr ernst zu nehmendes Problem dar. Kulturgüter werden bei diesen illegalen Aktivitäten oftmals beschädigt oder zerstört. In wirtschaftlich starken Staaten werden Raub und Diebstahl vor allem von Gemälden zu einem großen Problem für Museen und Sammler – und zu einer Gefahr für die Kulturgüter selber, weil Verbrecher immer rücksichtsloser vorgehen. Entwendete Kulturgüter bleiben oft lange verschwunden – wenn sie überhaupt wieder auftauchen – und eine Rückführung ist meist mit sehr viel Aufwand verbunden. Dies zeigt der Fall Bührle von 2008: Zwei der damals vier geraubten Kunstwerke in einem Gesamtwert von 180 Mio. Franken konnten erst vor Kurzem dem Eigentümer zurückgeführt werden. Der immense Aufwand für die Rückführung der letzen beiden Bilder durch die Operation “Europe Prsluk” zeigt allein schon das Aufgebot von bis zu 30 Ermittlern. Auch haben Raubgrabungen archäologischer Objekte in einem Maß zugenommen, dass eine kulturelle Katastrophe größeren Ausmaßes zu befürchten ist. Oder es werden Metall­skulpturen im Freien gestohlen – nicht etwa wegen ihres kulturellen, sondern wegen ihres Altmetallwertes.

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