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Gedanken zur Reform der Limbach-Kommission

DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2017/5-6/3

Matthias Weller


Die Arbeit der Limbach-Kommission ist im letzten Jahr in Kritik geraten, dies im Zusammenhang mit ihrer Empfehlung vom 21. März 2016 in Sachen der Erben nach Alfred Flechtheim gegen die Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Vor diesem Hintergrund entwickelt der Beitrag allgemein-normtheoretische Prämissen zur Produktion von „gerechten und fairen Lösungen“ im Sinne der Washingtoner Prinzipien, dies sowohl auf der Ebene der Verfahrensorganisation als auch auf der Ebene materieller Empfehlungsprinzipien. Diese Prämissen werden mit der früheren und nunmehr reformierten Gestalt der Kommission kritisch in Verhältnis gesetzt. Zur weiteren Verbesserung wird vor allem die Erarbeitung eines „Restatement of Restitution Principles“ vorgeschlagen, um die „Grammatik“ der Empfehlungsgründe künftig besser sichtbar zu machen, Inkonsistenzen zu vermeiden und so die Akzeptanz der insgesamt überzeugenden Arbeit der Kommission weiter zu fördern.


The work of the German Advisory Commission (the „Limbach-Kommission”) has come under criticism last year in connection with its recommendation of 21 March 2016 in the matter of the Heirs of Alfred Flechtheim and the Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf. Against this background this paper develops abstractly normative premises for the production of “just and fair” solutions in the sense of the Washington Principles, both on the level of procedural organization and substantive principles, and the past and reformed structure of the Commission is measured against this general and theoretical standard. In order to further improve the generally convincing work of the Commission, it is, inter alia, submitted that a “Restatement of Restitution Principles” should be developed because such a set of principles and comments on its interrelations would make recommendations more consistent, more transparent and thus would meet more easily with the approval by the parties and the public.

Matthias Weller 1

1 Prof. Dr. Matthias Weller, Mag. rer. publ., Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Zivilverfahrensrecht und Internationales Privatrecht der EBS Law School, EBS Universität für Wirtschaft und Recht, Wiesbaden, sowie Vorstandsmitglied des Instituts für Kunst und Recht IFKUR e.V. Heidelberg. Der Text beruht auf dem Vortrag des Verfassers “Mein und Dein: Herausforderungen für die Kunstrestitution” auf der Tagung „Kunst, Provenienz und Recht – Herausforderungen und Erwartungen“ am 13. und 14. Juni 2016 der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universität Bonn, Fachbereich Rechtswissenschaft, in Zusammenarbeit mit der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung, dem Käthe Hamburger-Kolleg “Recht als Kultur” und dem Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn und schließt damit an die Veröffentlichung der Vorträge dieser Tagung in KUR 2016,162 ff (Heft 6), an. Ferner beruht der hier vorliegende Text auf dem Vortrag unter dem hier formulierten Titel auf der Jubiläumstagung des Heidelberger Instituts für Kunst und Recht IFKUR e.V. „10 Jahre Kunst und Recht“ am 21. und 22. Oktober 2016, vgl. (in Vortragsform) Matthias Weller/Nicolai Kemle/Thomas Dreier (Hrsg.) Kunst und Recht: Rückblick – Gegenwart – Zukunft, Tagungsband des X. Heidelberger Kunstrechtstags am 21. und 22. Oktober 2016, Schriften zum Kunst- und Kulturrecht Bd. 24, Nomos-Verlag Baden-Baden 2017, S. 39 ff. Der Verfasser dankt herzlich für die wertvollen Anregungen aus den jeweiligen Diskussionen, die in die hier vorliegende, erweiterte, aktualisierte und um Fußnoten ergänzte Fassung eingegangen sind.

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