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Ein jüdisches Kunsthändlerschicksal

Der verfolgungsbedingte Eigentumsverlust der Kunstsammlung Alfred Flechtheim

DOI https://doi.org/10.15542/KUR/2010/3-4/4

Markus H. Stötzel


Der ursprünglich aus einer Münsteraner Kaufmannsfamilie stammende Alfred Flechtheim (1878-1937) war in der Zeit vor Beginn des Ersten Weltkrieges bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten einer der führenden Kunsthändler und Verleger Deutschlands und zugleich eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Berliner Gesellschaft in den „Roaring Twenties“. Mit seinen Galerien in Düsseldorf und am Berliner Lützowufer, bekanntgeworden vor allem durch sein Eintreten für die sog. Kubisten, darunter Picasso, Braque, Gris und Léger, entwickelte Flechtheim sich zu einem international geachteten Förderer insbesondere all jener deutschen und ausländischen Künstler, die später, nach der Zäsur des Januar 1933, als „entartet“ galten und aus den Galerien, Privatsammlungen und Museen verbannt wurden. Mit Flechtheims Namen untrennbar verbunden sind dabei auch Maler wie beispielsweise Paul Klee oder Max Beckmann, denen er nachhaltig zu ihrem Durchbruch und späteren Erfolg verhalf. Flechtheim selbst war in den Augen vieler, die ihn kannten, mehr Sammler denn Händler und besaß eine ausgesucht exklusive Sammlung, die – mit einem Schwerpunkt auf „seinen Franzosen“ – einen repräsentativen Querschnitt über 25 Jahre intensivster Befassung, ein Leben mit und für die Kunst darstellte. Der umfängliche Beitrag ist – vor dem Hintergrund aktuell laufender Provenienzforschung zu Flechtheim auch in deutschen Museen – das Ergebnis einer langjährigen Befassung des Autors mit dem Thema Alfred Flechtheim und geht dessen persönlichem Schicksal wie auch dem seiner Kunstsammlung im Detail nach.

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