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Bund und Länder bekennen sich zu Restitution von Benin-Bronzen an Nigeria

Nach langjährigen Verhandlungen mit Vertretern Nigerias hat sich die deutsche Politik einschließlich der größten ethnolgischen Sammlungen zur Rückführung von aus kolonialen Kontexten stammenden Bronzen des früheren Königreichs Benin bekannt


Die Beteiligten verständigten sich "darauf:

  1. umfassende Transparenz über die in ihren Sammlungen und Ausstellungen befindlichen Benin-Bronzen herzustellen;
  2. zeitnah und koordiniert weitere Gespräche mit der nigerianischen Seite über Rückführungen und künftige Kooperationen zu führen; dabei wird auch eine Verständigung mit den nigerianischen Partnern darüber angestrebt, wie Benin-Bronzen auch weiterhin in Deutschland gezeigt werden können;
  3. konkrete Handlungsschritte und einen Fahrplan für die anstehenden Gespräche zu entwickeln."

Mit den vorgenannten Beschlüssen dürfte auch eine Entscheidung zur Rückführung von Raubkunst aus kolonialen Kontexten überhaupt gefallen sein, weil es keinen sachlichen Grund gibt, betroffene Objekte aus anderen (u.a. afrikanischen) Staaten anders zu behandeln als Bronzen aus dem früheren Königreich Benin (heute Nigeria). Damit steht nun auch fest, dass solche Objekte aus moralischen (und nicht rechtlichen) Gründen von den Museen an die Heimatstaaten zurückgegeben werden können, auch wenn die Verlustvorgänge hier ins 19. Jahrhundert zurückreichen - eine in jeder Hinsicht bahnbrechende Entscheidung. Natürlich werden die deutschen Museen in den anstehenden Gesprächen versuchen, auch über die fortgesetzte Ausstellung repräsentativer Stücke in den Ausstellungen hierzulande zu verhandeln. Die Umsetzung bleibt abzuwarten.





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